Eine Ausstellung zu den Jubiläen der Narrenzünfte "Der Wilde Mann" aus Waldkirch und der "Schreckli" aus Suggental vom 12. Januar bis 10. Februar 2016, Hauptgeschäftsstelle Waldkirch, Damenstraße 8
22 Jahre "Der Wilde Mann"
Die Gestalt des Wilden Mannes begegnet einem gelegentlich auf Wirtshausschildern. Seit 1588 erscheinen zwei dieser Waldmänner als Halter des Waldkircher Stadtwappens. Wilde Männer waren aber ursprünglich keine heraldischen Schmuckstücke. Sie zählten zu den verbreitesten Fasnachtsgestalten. Als Entstehungszeit wird das ausgehende 14. und 15. Jahrhundert genannt. Indessen spricht ihre Erscheinung dafür, dass sie jener germanischen Vorstellung entstammen, welcher der Wald doppelwertig war, Heiligtum und zugleich Ausbund alles Fürchterlichen. Mitunter hüllten sich die Wilden Männer auch in Tierfelle. Ihr zerlumptes Aussehen mag bestimmend dafür gewesen sein, dass sie in vielen Städten schon in der Barockzeit in Abgang kamen und durch andere Gestalten ersetzt wurden. In alter Pracht und Herrlichkeit lebt der Wilde Mann im benachbarten Elzach in der Gestalt des Schuttig weiter. Für erwiesen wird gehalten, dass die einst weitum verbreitete Gestalt des Wilden Mannes auch dort schon früh umging. In den letzten Jahren (seit 1994) ist der Wilde Mann auch in Waldkirch zu sehen, ganz seiner Ursprungsform nach im Tierfell mit handgeschnitzter Holzlarve.
40 Jahre "Schreckli Suggental"
Es begann im Jahr 1976. Der Zunftgründer Peter Müller entwarf das Suggentäler Narrenhäs, das seine Mutter dann schneiderte. Die Holzlarve wurde von Sepp Spiegelhalter aus St. Peter geschnitzt. Bei der Fastnachtsveranstaltung der freiwilligen Feuerwehr Suggental trat die "Urschreckligestalt" zum ersten Mal öffentlich auf und wurde, vor allem von den jungen Suggentälern, mit Begeisterung aufgenommen.
Am 11. April 1976 fand die Gründungsversammlung der Narrenzunft Suggental auf dem Adamshof statt. Am 17. Januar 1984 fand die feierliche Aufnahme in den Verband Oberrheinischer Narrenzünfte statt. Nach nunmehr 40 Jahren sind die Schreckli fester Bestandteil des Suggentäler Dorflebens und der Fasnet im Elztal und darüber hinaus. Der Name Schreckli ist hergeleitet von einer dämonischen Figur, die in den heimischen Sagen in verschiedener Gestalt erscheint. Die Tatsache, dass das Schreckli Menschen im Schlaf "drückt", führte zum speziellen Suggentäler Fasnetruf: Schreckli-Drucke!
Ausstellungsplakat
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